„Schwer in Ordnung“ statt „Schwerbehindert“ – neue Ausweishülle nun auch im Enzkreis erhältlich

Anne-Marie-Rouvière-Petruzzi, Sabine Schuster, Katja Kreeb und Emma Volkert (von links) stellen die neue „Schwer in Ordnung“-Hülle für Schwerbehinderten-Ausweise vor. Foto: (c) Enzkreis/Burkard

Enzkreis. Inhaber eines Schwerbehinderten-Ausweises in Scheckkartenform können ab sofort die Kopfzeile von „Schwerbehindert“ in „Schwer-in-Ordnung“ umtaufen – dank einer speziellen Ausweishülle, die kostenlos im Versorgungsamt erhältlich ist.

Die Idee zur neuen Bezeichnung hatte eine mit Down-Syndrom lebende Schülerin aus Schleswig-Holstein, die 2017 mit ihrer selbstgebastelten Hülle ein starkes Medienecho auslöste. Wie viele andere Verwaltungen in ganz Deutschland übernimmt auch der Enzkreis diese Idee. „Wir sind ganz begeistert, dass wir der Bürgerschaft die Hüllen anbieten können“, freut sich Sabine Schuster, Leiterin des Sozial- und Versorgungsamts.

„Wir hoffen, dass wir mit diesem kleinen kreativen Beitrag die Menschen in ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung positiv stärken“, ergänzt Sozialdezernentin Katja Kreeb.

Besonders der häufig negativ assoziierte Begriff der ‚Schwerbehinderung‘ solle damit entkräftet werden: „Der Fokus liegt dabei eher auf den Defiziten und dem Handicap statt auf der Person“, meint Emma Volkert, Inhaberin des neuen Ausweis-Etuis: „Mit der Hülle ist das anders, deshalb empfinde ich sie als eine sehr schöne Idee.“ Die veränderte Bezeichnung setze ein klares Statement, betont auch Anne Marie Rouvière-Petruzzi, Behinderten-Beauftragte im Enzkreis: „Menschen mit Behinderung machen oft Erfahrungen mit Diskriminierung und Ausgrenzung, das kann den Selbstwert beeinflussen. Die Hülle sagt dagegen: Ich bin in Ordnung, so wie ich bin.“