7,9 Millionen Schwerbehinderte zählt Deutschland. Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: Jeder dritte Betroffene ist 75 oder älter.
Fast jeder Zehnte muss in Deutschland mit einer schweren Behinderung leben. Das Statistische Bundesamt zählte zum Jahresende 2019 rund 7,9 Millionen Schwerbehinderte. Das sind 9,5 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Die Zahl der Schwerbehinderten in Deutschland stieg in den vergangenen zwei Jahren um rund 136.000 oder 1,8 Prozent, wie das Amt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.
Als schwerbehindert gelten laut Definition Menschen, denen die Versorgungsämter einen Grad der Behinderung von mindestens 50 zuerkannt haben. Bei knapp einem Viertel der Schwerbehinderten wurde der höchste Grad 100 festgestellt.
Jeder dritte Betroffene über 75 Jahre
Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: Etwa ein Drittel der Schwerbehinderten ist 75 Jahre und älter. 44 Prozent gehören der Altersgruppe 55 bis 74 Jahren an. Zwei Prozent sind Kinder und Jugendliche.
In 89 Prozent der Fälle ist die Behinderung durch eine Krankheit verursacht, nur rund drei Prozent sind angeboren oder traten im ersten Lebensjahr auf. Nicht einmal ein Prozent der Behinderungen ist auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen.
Körperliche Behinderungen haben 58 Prozent der schwerbehinderten Menschen. Betroffen sind etwa Organe (25 Prozent), Arme oder Beine (elf Prozent), Wirbelsäule (zehn Prozent), Augen (vier Prozent) oder Ohren oder Sprache (vier Prozent).
Geistige oder seelische Behinderungen haben insgesamt 13 Prozent der Schwerbehinderten, das Großhirn betreffende (zerebrale) Störungen liegen in neun Prozent der Fälle vor. (dpa)