BIONTECH GIBT GRÜNES LICHT FÜR TRANSPORT
Aufatmen bei Impfärzten ! Der Impfstoffhersteller Biontech hat die Transportbedingungen für seinen Corona-Impfstoff angepasst. Demzufolge darf der nun auch nach Öffnung und Verdünnung transportiert werden. Das war bisher nicht möglich und ein großes Problem, denn: Pflegebedürftige Menschen, die nicht in Heimen leben, konnten bisher nicht geimpft werden !
Hintergrund: Der Impfstoff, in dem sich pro Ampulle sechs Dosen befinden, gilt als sehr fragil. Man ging bislang davon aus, dass das Präparat seine Wirksamkeit verliert, wenn es nach Anbruch noch transportiert wird. Deshalb konnten Impfungen bislang nur an einem zentralen Ort wie Impfzentren oder Pflegeheimen stattfinden, damit alle Dosen einer Ampulle aufgebraucht werden.
Dr. Lisa Federle (59), Pandemie-Beauftragte in Tübingen, beklagte zuvor in BILD: „Das Biontech-Präparat ist in Ampullen mit jeweils sechs Impfdosen verpackt und hochempfindlich. Ist es einmal geöffnet, muss es mit Kochsalzlösung verdünnt werden. Dann darf es nicht mehr bewegt werden und muss am jeweiligen Ort verbraucht werden.“ Federle, die viele Nachrichten besorgter Angehöriger erhielt, weiter: „Man muss sich dringend eine Lösung für diese Menschen überlegen!“
Das hat Biontech jetzt getan und den Impfstoff nochmals überprüft. „Aus den neuesten Stabilitätsdaten geht hervor, dass ein Transport nun möglich ist“, schreibt der Hersteller in einer Meldung an die Verwender.
Dennoch gibt es für die Impfärzte einiges zu beachten, damit der Impfstoff seine Wirksamkeit behält. So darf das verdünnte Präparat insgesamt nur maximal sechs Stunden verwendet werden, die Durchstechflaschen und/oder vorbereitete Spritzen müssen sicher verpackt sein und dürfen ausschließlich in „qualifizierten Kühlboxen“ transportiert werden. „Der Impfstoff muss während des Transports durchgehend bei 2-8 °C gekühlt werden, um die Stabilität zu bewahren“, heißt es in dem Schreiben.
Impfarzt Dr. Thomas Assmann (57): „Das ist ein sehr großer Vorteil. Es ermöglicht die Versorgung von Patienten in der häuslichen Pflege. Und es ermöglicht auch eine leichtere logistische Vorbereitung. Wir sind dann freier in der Anwendung des Impfstoffs.“ Auch Dr. Federle ist erleichtert über diese Änderung, wenngleich sie zu bedenken gibt: „Ich hoffe, dass wir auch bald genug Impfstoff haben, sonst nutzt das alles nichts.“