Unterstützungsleistungen bis 31. März 2021
Der Bundestag hat die Verlängerung wesentlicher coronabedingter Unterstützungsleistungen für Pflegebedürftige bis 31. März 2021 beschlossen.
Bereits im Frühjahr waren Sonderregelungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen beschlossen worden, um die pandemiebedingt erschwerte Organisation der Pflege für Angehörige zu erleichtern und die finanzielle Unterstützung zu sichern. In Teilen waren diese bis zum 31. Dezember 2020 verlängert worden. Wie der Verband Pflegehilfe mitteilt, habe das Bundesgesundheitsministerium nun angekündigt, dass die folgenden Regelungen im Zuge des GPVG bis zum 31. März 2021 weiterhin Gültigkeit behalten sollen:
• Arbeitnehmer können sich 20 Tage statt 10 Tage freistellen lassen, um die Pflege eines Angehörigen zu organisieren. Das Pflegeunterstützungsgeld dient als Lohnersatz.
• Pflegende Angehörige können kurzfristiger und flexibler ihre Arbeitszeit zugunsten der Familienpflegezeit reduzieren.
• Der Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro für Personen mit Pflegegrad 1 in häuslicher Pflege kann auch für andere notwendige Hilfen zum Beispiel durch Nachbarn genutzt werden.
• Beim Ausfall ambulanter Pflegedienste kann der Sachleistungsbetrag von bis zu 1995 Euro für die Vertretung durch andere Pflegepersonen, Freunde oder Nachbarn genutzt werden.
• Für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch stehen weiterhin 60 Euro statt 40 Euro zur Verfügung. Hierzu zählen unter anderem Mundschutze und Desinfektionsmittel.
Steigende Überlastung
Der Verband Pflegehilfe sieht die Verlängerung der Regelungen als obligatorischen und wichtigen Schritt, um Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in dieser besonders schwierigen Lage weiter zu unterstützen. Johannes Haas, Geschäftsführer des Verband Pflegehilfe, zeigt sich verständnisvoll: „Das aktuelle Infektionsgeschehen mag in vielen Menschen den Wunsch auslösen, ihre Angehörigen lieber zu Hause, statt in einem Seniorenheim zu versorgen. Diese Möglichkeit sollten sie durch ausreichende Unterstützungsmaßnahmen auch erhalten“.
Hinzu komme die steigende Überlastung des Gesundheitswesens und in den Pflegeeinrichtungen. Ohne den täglichen Einsatz von pflegenden Angehörigen wäre die Versorgung von über 70 Prozent der Pflegebedürftigen in Deutschland nicht länger gesichert. Die Unterstützung der häuslichen Pflege sei demnach aktuell noch wichtiger als je zuvor.