Flapsige Sprüche und herabwürdigende Kommentare – dafür sind DSDS Juror Dieter Bohlen und seine RTL-Castingshow bekannt. Aufgrund der Herabwürdigung der Kandidaten standen der Poptitan und seine Crew jedoch schon öfter in der Kritik der Öffentlichkeit. Hat die Jury nun wieder eine Grenze überschritten?
- RTL-Sendung DSDS gehört zu einer der erfolgreichsten Unterhaltungsshows im deutschen Fernsehen
- Dieter Bohlen und seine Jury-Crew sind bekannt für flapsige Kommentare
- Nun wurde ein Mann mit Behinderung von der Jury ausgelacht
Köln – Bald ist es wieder so weit, die RTL-Unterhaltungsshow DSDS sucht wieder nach einem neuen Superstar. Aktuell laufen bereits die Castings für die 18. Staffel. Und wie jedes Jahr tourt Poptitan Dieter Bohlen (66) mit seiner Crew durch ganz Deutschland, um neue Musiktalente zu finden. Hunderte Kandidaten kämpfen in der RTL-Castingshow um den Sieg, welcher einen Plattenvertrag sowie 100.000 Euro beinhaltet.
RTL-Show DSDS stellt Kandidaten bloß
Neben der Suche nach einem neuen Gesangstalent steht bei der Castingshow besonders der Unterhaltungswert im Vordergrund. Durch die flapsigen Sprüche von Dieter Bohlen machte sich die RTL-Show erst einen Namen. RTL präsentiert seinen Zuschauern eine Mischung aus talentierten Künstlern und Unterhaltungskandidaten. So werden immer wieder Kandidaten bloß gestellt, herabgewürdigt, ausgelacht und nicht ernst genommen. Das fiel offensichtlich einigen der Millionen Fernsehzuschauer im Jahr 2007 auf.
Fernsehzuschauer beschwerten sich damals, unter anderem darüber, dass Produzent Dieter Bohlen mit seiner respektlosen Art gegenüber den Kandidaten trotzdem als cool dargestellt werden würde. So schritt die Kommission für Jugendmedienschutz ein. Die Kommission prüfte die Vorwürfe wegen „möglicher sozialethischer Desorientierung von Kindern und Jugendlichen“. Und der Sendung stimmte dem zu und ordnete Dieter Bohlens Sprüche als „grenzwertig“ ein.
Name | Dieter Bohlen |
Geboren | 7. Februar 1954 |
Kinder | Maurice , Marvin , Amelie, Maximilian , Marielin , Marc |
Beruf | Musikproduzent, Komponist, Songwriter, Sänger |
Juror Dieter Bohlen schafft großen Erfolg mit DSDS
Dieter Bohlen wurde in den 1980ern bekannt, als der Sänger, zusammen mit Thomas Anders (57) im Duo Modern Talking sang. Das Popmusik-Duo schaffte mit Songs wie „You‘re My Heart, You‘re my Soul“ große Erfolge. Modern Talking gehört bis heute mit zu den Künstlern, mit den meisten verkaufen Tonträger in Deutschland. 2003 löste sich die Band auf.
Seit November 2002 ist nun DSDS im deutschen Fernsehen zu sehen. Dieter Bohlen, der in seiner Vergangenheit BWL in Göttingen studierte, war von Tag eins mit in der Jury dabei. Gerade in der Anfangsphase erlangte die RTL-Show hohe Einschaltquoten. Im ersten Jahr sahen DSDS 12,8 Millionen Menschen, im zweiten noch über fünf und im dritten sieben Millionen. Seit Staffel acht ging es mit Bohlens-Show dann stetig bergab. Mittlerweile hat sich sie Zahl auf drei Millionen Menschen reduziert.
DSDS-Jury lacht Kandidaten Alexander aus
Auch Alexander Wilhelm (23) verfolgte den Traum vom Superstar. Die Hoffnung wurde dem Schlagersänger jedoch schnell wieder genommen. Der 23-Jährige bekam nicht einmal die Möglichkeit, sich vor der Promi-Jury samt Poptitan Dieter Bohlen zu beweisen. Stattdessen wurde der junge Mann mit Behinderung nach seinen Erzählungen gegenüber Bild, ausgelacht.
Alexander Wilhelm aus Kiel ist durch mehrere Herz-OPs geistig behindert. Musik gibt den jungen Mann Kraft und Lebensfreude. So hat Alexander auch einen YouTube-Kanal, indem der 23-jährige Sängern Cover-Versionen von bekannten Schlager-Klassikern veröffentlicht.
Alexander darf den DSDS-Juror Dieter Bohlen nicht treffen
Bei DSDS wollte der Schlagerfan dann sein großes Vorbild Dieter Bohlen treffen und gleichzeitig sein Können unter Beweis stellen. Doch, was auf RTL nicht gezeigt wird, sind die Vorcastings der Show. Bevor alle der DSDS-Bewerber bei Dieter Bohlen & Co. überhaupt vorsingen dürfen, müssen die Kandidaten erst einmal an einer unbekannten Jury vorbei. So auch Alexander. Im vorab klärte Papa Hinrich Preisner (62), ob sich die Anreise von Kiel nach Köln überhaupt lohne. Man versprach Vater und Sohn sogar, dass sein Sohn auf jeden Fall weiterkommen würde.
Nach zweieinhalb Stunden Wartezeit im Gebäude der MMC-Studions in Köln war dann Alexanders großer Moment gekommen. Doch statt vor Dieter Bohlen stand der DSDS Kandidat vor fünf 20-jährigen Mädels und einem Jungen. Und diese konnte der Sänger mit dem Song „Über sieben Brücken musst du gehen“ von Peter Maffay nicht von sich überzeugen. Ganz im Gegenteil. Nach seinen Erzählungen machte die Jury sich über ihn lustig und habe ihn beleidigt. Der Grund für sein Scheitern: Er singe zu leise. Alexander kam nach einer halben Stunde weinend zurück. Sein Vater erzählt der BILD, dass sein Sohn sich seit Tagen in sein Zimmer eingeschlossen habe.