Berlin – Die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern haben sich dafür ausgesprochen, Menschen mit Behinderungen während der aktuellen Coronapandemie besser zu schützen.
„So muss zum Beispiel die Versorgung mit FFP2-Masken deutlich ausgeweitet werden“, sagte der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel. Außerdem sollten Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko und deren Assistenz- und Pflegekräfte einen Anspruch auf Coronaschnelltests haben.
„Bei vielen Menschen mit Behinderungen gibt es Verunsicherung, wie sie in der Impfpriosierung berücksichtigt werden. Besonders, wenn sie ein hohes gesundheitliches Risiko für einen schweren Verlauf haben“, betonte Matthias Rösch, Landesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen in Rheinland-Pfalz.
Hier müsse die Impfverordnung des Bundes nachgebessert werden, um mehr Sicherheit für die Menschen mit Behinderungen zu erreichen, mahnte der Sprecher der Konferenz der Beauftragten von Bund und Länder für Menschen mit Behinderungen.
Viele Menschen mit Behinderungen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung. Gleichzeitig haben sie durch ihre Lebenssituation – beispielsweise wegen Assistenz- und Pflegebedarfs oder wegen des Lebens in einer Einrichtung – auch ein deutlich höheres Ansteckungsrisiko.
„Hier besteht dringend Anpassungsbedarf, damit Impfverordnung, Schutzmaskenverordnung und Testverordnung sich ergänzen und gemeinsam ein sinnvolles und für alle nachvollziehbares Gesamtkonzept bilden“, sagte Dusel.
Die Behindertenbeauftragten fordern außerdem, auch die Impfungen inklusiv zu gestaltet, das heißt, alle Personen mit Beeinträchtigungen sollten den gleichen, barrierefreien Zugang dazu haben.
„Die Anmeldeverfahren in den Impfzentren müssen umfassend barrierefrei gestaltet sein, das heißt zumindest die Belange von blinden, sehbehinderten, gehörlosen, hörbehinderten, mobilitätseingeschränkten und kognitiv beeinträchtigten Menschen berücksichtigen“, heißt es in dem Forderungskatalog.